Sizilien Pfingsten 2012

 

Donnerstag 24.05.2012

Franz hat schon heute freigehabt und das WOMO ist startbereit als ich heimkomme. Nur noch schnell unter die Dusche und los geht's. Zügig fahren wir Richtung Süden, während der Fahrt gibt es eine kleine Brotzeit, Entspannung macht sich breit und Urlaubsgefühl kommt auf. Unser Ziel der Stellplatz in Mozambano (südlich vom Gardasee), den wir spät Nachts schließlich anfahren und dank Navi problemlos finden.

 

Freitag 25.05.2012

Ruhige Nacht, schöner ruhiger Stellplatz, entspanntes Frühstück, danach Einkaufen. Entdecken dabei nettes Restaurant "Caminetto" (vielleicht auf dem Rückweg).

Weiter nach Livorno. Die Fähre geht um 02.00 Uhr a. Samstag. Deshalb fahren wir erts mal nach Livorno-Antignano, wo wir abends im "In Piazetta" (Slowfood-Empfehlung) reservieren und dann essen. Leckerer Vino Frizzante, als Vorspeise frutti di mare, gekochter polpo, Brotsalat mit Muscheln,Tomaten und Karotten dann Penne alla cicale, Spaghetti mit Steinpilzen und Fisch. Als Hauptspeise Insalata di pescatore, Muscheln und gebratene Calmare + Salat. Dann noch Puncha di Livornese: Espresso mit Rum, Cognac und Orangenschale und Grappino (Limoneneis mit Wodka). Dank Navi problemlos trotz Fress-Koma durch das nächtliche Livorno zum Fährhafen. Gegen 0:30 Uhr sind wir auf dem Schiff. Wir haben bei Grand Navi Veloci Camping on Board gebucht. Wir bekommen einen schönen Platz mit dem WOMO-Bett-Fenster auf’s Meer. Wir schlafen schon vor dem Ablegen.

 

Samstag 26.05.2012

Überfahrt Sizilien sehr entspannt und ruhig. Ankunft pünktlich am Samstag Abend gegen 18:00, kommen schnell vom Schiff. Reservieren im "A Castellina" in Caccamo. Fahrt nach Caccamo hinauf, tolle Kulisse auf das beleuchtete Termini Imerese, viele Tornante, Caccamo liegt auf 500 m über dem Meeresspiegel. Die im Führer beschriebene Park-plätze sind sind alle zu geparkt und auch für Womo nur schlecht geeignet. Es ist Samstag Abend und entsprechend groß der Rummel. Wir müssen deshalb vor der Einfahrt in die Stadt mit Hilfe von freundlichen Sizilianern in mitten hektischem Verkehr umkehren. Nach längerem Hin und Her finden wir  schließlich etwas außerhalb und einsam einen Stellplatz beim stadio communale. Zum Glück kommt noch ein WOMO aus Reutlingen. Das "A Castellina" ist bis auf zwei freie Plätze (unsere Reservierten) voll bis auf den letzten Platz. Sehr schöne Antipasti, carciofi in agrodolce, Parmigiana usw., Oliven in Wein eingelegt. Pasta a macco, Pizza. Leckerer Limoncello proprio.

 

 Sonntag 27.05.2012

Ruhige Nacht! Aufwachen mit tollem Ausblick auf das Tal mit See, Wiesengerüche, nachts hat es etwas geregnet,darum angenehm kühl.Nach dem Frühstück alla casa, Fahrt nach Cefalu, Camping "Ponente" Eukalyptusbäume, Oleander, riecht gut.Viele Sizilianer, nicht mehr so ruhig! Aber schöne Stimmung, erstes Bad im Meer. Abends mit dem Rad nach Cefalu, Soweit wie möglich am Meer. Schöne Anfahrt aber Reifenpanne. In Cefalu brummts nur so, Menschenmassen treiben durch die Gassen. Vorbei am Lavatoio schieben wir zum Duomo. Sehr schön mit dem hohen Felsen im Hintergrund. Wir fahren noch Richtung Jachthafen auf der Suche nach einem Restaurant, bleiben im "Il Foro" hängen, sitzen direkt am Meer, Schöne Fischvorspeise, dann gefüllte Sardinen, Franz hat einen Risotto mit Garnelen, Zucchini und Mandeln (ungewohnt, aber gut). Der Kellner pumpt mir vor der Heimfahrt noch mit einem Kompressor meinen Reifen knallhart auf, kommen auch prompt ohne Probleme bis zum Campingplatz. Der Platz ist wie leergefegt, keine Spur mehr von den sizilianischen Familien-Clans. Lassen uns noch die Dolci aus Mozambano schmecken und fallen ins Bett.

 

 

Montag 28.05.2012

Frühstück alla casa, planen die Weiterfahrt nach Taormina. Franz flickt meinen löchrigen Radschlauch. Nach ca. 30minütigem Kreisen in Cefalu (auf der Suche nach einem Supermarkt, den wir aber nicht finden) starten wir in Richtung Taormina. Autobahn, viele lange Tunnels, dann bei Falcone runter auf die Staatsstraße Richtung Francovilla in Sicilia. Kurbeln bergauf, ein Pass, dann hinter Novara di Sicilia nach ca. 25km ein Schild: "Straße gesperrt Erdrutsch". Das Ganze wieder zurück und außen rum? Alten Fiat mit noch älterem Mann aufgehalten, gefragt, ob passierbar? "Certo, sempre dritto, no frana!" Gespannt fahren wir weiter. "no frana" ist schon richtig, aber die Straße ist an mehreren Stellen aufgesprungen, abgesunken oder teilweise ganz weg. Wir kommen aber problemlos trotzdem durch.

 

Pause in Francovilla, Stellplatz nicht so toll. Fahren deshalb weiter nach Taormina, schauen uns den dort Platz an der Via Nationale direkt über der Bella Isola an. Etwas nahe der Straße, aber tolle Lage und netter Betreiber. Wir beschließen zu bleiben. Am frühen Abend noch mit der Seilbahn in die Oberstadt, Menschenmassen flanieren am Corso und genießen den Abend - wir auch. Kleiner Einkauf fürs Abendessen alla casa, denn unser Stellplatz ist wunderschön. Sitzen vor dem WOMO, unter uns die Isola bella, um uns duftende Pflanzen.

 



Dienstag 29.05.2012

Heute zeitig aufgestanden. Frühstück al bar über der Isola Bella. Nachdem gestern das Teatro Greco früher geschlossen hatte, wir also nicht mehr reingekommen sind, wollen wir heute gleich so früh wie möglich rein. Zuerst müssen wir aber rauf. Diesmal nicht per Funivia, sondern per pedes, die "Scala" hinauf. Schön verwachsen, Oleanderbäume, Geißblatt mit riesigen Blüten, Blauregen, Clematis, Affenbrotbäume, Kapernsträucher, Jasmin - ein Dufterlebnis und das Auge kommt auch nicht zu kurz, denn immer wieder super schöner Blick auf die Isola Bella. Kurz nach 9 Uhr sind wir im Teatro mit wenigen Frühaufstehern. Tolles Licht, zwischen den Säulen des Bühnenhauses sehen wir auf den Ätna - freier Gipfel - rauchend. Postkarten-Niveau!

 

 

 

Um 11 Uhr wieder am WOMO, Start zur Ätna-Rundfahrt, erstes Ziel Linguaglossa, netter Einkauf, leckeres Pollo, schönes Obst. Pause am örtlichen Friedhof, dann weiter Etna nord. Kurbelnd hochgeschraubt, erst Obstbäume, Wein, dann Wald und plötzlich nichts mehr außer Lavagestein im Nebel.

 

Riesige Lavafelder, verbrannte Bäume. Dann wieder runter nach Zafferana Etna, um wieder Richtung "Rifugio sapienza" hochzufahren. Dort kann man für 10€ mit dem WOMO übernachten. Ankunft in dichten Wolken, kalt, windig, wenig Aussicht. Wir wandern um den Krater Silvestri und steigen auf die Krater vom Ausbruch 2001, mächtiger Wind, aber tolle Stimmung. Wie Tolkien’s Mordor.

 

 

Mittwoch 30.05.2012

Ruhiger Abend und Nacht, nachdem der Generator vom Rifugio endlich schweigt und die letzten Reisebusse weg sind. Nachts aufgewacht: keine Wolke am Himmel, Sicht auf die beleuchtete Ebene, darüber Sterne, Gigantisch! Zeitig aufgestanden, 9.15 Uhr vorne an der Seilbahn. Bei den Alpini schlussendlich die 4 1/2 Stunden "grande tour d'etna" gebucht.

 

 

                                                                                                                                                                

 

Erst geht‘s mit der Funivia rauf zur Bergstation, dann weiter mit dem Unimog. Kurz vor dem "Torre de filosofo" aussteigen und zu Fuß weiter. wir überqueren 20 Tage alte Lava (thermoplastisches Gestein). Etna hat heuer schon 7x gespuckt, 3x davon erst im April. Wir laufen über Schneefelder, die schwarze Decken haben. Überall steigt Rauch auf, die Lava ist nur oberflächlich erkaltet. Wir sehen viele erloschene Krater und erreichen schließlich den „Torre de filosofo“. Hier stinkts gewaltig nach Schwefel und es raucht ausgiebig. Nun geht’s abwärts, direttissima, wir springen bergab, die Lavasteinchen geben nach, fühlt sich wie Firn an. Nach und nach sehen wir die ersten Pflänzchen und nähern uns dem Refugio. Dort gibt es für die Etna-Besteiger zum Andenken noch eine Karte mit der Route, die wir gegangen sind – ein unbeschreiblich eindrucksvolles Erlebnis findet sein Ende. Nach kurzer Rast fahren wir weiter nach Syrakus. Die Stellplatzsuche gestaltet ich nicht einfach. Wir finden schließlich den Stellplatz, der offensichtlich keiner mehr ist. Zuerst werden 25€ abkassiert und dann unfreundlich und mit Polizei-Unterstützung, Strom, Wasser, Entsorgung und Stühle verboten. Also nichts wie weg mit den Rädern in die Altstadt Ortigia (Halbinsel,barockes Ensemble, Weltkulturerbe). Wunderschöner Bummel in den Abend hinein. Wir essen wie immer lecker in der kleinen, aber feinen Slowfood-Osteria „La gazza ladra“.

 

 

Donnerstag 30.05.2012

Wenigstens ruhige Nacht. Morgens losmarschiert Richtung „Parco archeologico“. Unterwegs Frühstück in einer Bar. Cappucino und Cornetto, sehr italienisch. Je näher dem Parco, desto mehr Menschen, busseweise werden Touristen angekarrt. Am Eingang zum Teatro greco Schild: Bigliettialla strada da qualche parte, also wieder zurück, immer mehr Touristen. Biglietti kosten 10 Euro pro Nase. Genervt beschließen wir, es bleiben zu lassen. Auf dem Rückweg besichtigen wir die Wallfahrtskirche „Madonna lacrima“ und starten dann spontan nach Pantalica, eine Schlucht des Anepo mit riesigen Nekropolen. Ca. 5.000 Grabnischen wurden hier in den Fels geschlagen. Wunderschöne Wanderung in unberührter Natur nahezu allein bis hinunter an den Fluss. Welch ein Kontrast zu Syrakus. Franz wagt einen kurzen Sprung ins Nass, mir ist das aber viel zu kalt.

 

 

Die Rückfahrt gestaltet sich zum Glück entspannter, weil wir eine andere Strecke fahren (Die Anfahrt am Vortag von Syrakus über Sortino waren schon recht abenteuerlich). Am späten Nachmittag erreichen wir den Campingplatz „Sabbiadoro“ und lassen dort den Tag entspannt ausklingen.

 

 

Freitag 01.06.2012

Nomen non est sempre omen! Der Platz an sich ist zwar ganz nett. Der Strand gestaltet sich aber nicht so toll, und die Stellplätze sind ziemlich eng auf eng. Deshalb beschließen wir zu entsorgen und weiterzufahren. Es ist nicht sehr weit bis nach Vendicari (Naturschutzgebiet), wo es mittendrin einen Agriturismo gibt, bei dem ein Stellplatz angeschlossen ist. Großer Platz, nur 4 Womos, wir stehen schön unter einem Mandelbaum, der Schatten gibt, ein kühles Lüftchen weht. Nach einer ruhigen Siesta fahren mit den Rädern ins Naturschutzgebiet zu dem tollen Strand „Cala mosche“, wo wir baden und die Sonne genießen.

 

 

Gegen Abend radeln wir noch nach Marzamemi, einem Fischerdorf. Auf dem Kirchplatz gibt’s als besonderen Augenschmaus eine sizilianische Hochzeitsgesellschaft. Schöne Restaurants gäbe es auch, aber wir wollen Abends im Agriturismo essen. Die richtige Wahl. Wir sitzen wunderschön im Garten und genießen fantastische Antipasti di mare, Risotto con crema di gamberi, Tagliatelle con triglie (mit Mandeln), Gamberoni all'arancia, Grigliata die pesce. Schon nach dem Antipasto (eins für zwei) sind wir gut satt, aber wir halten tapfer durch, denn es schmeckt alles ja soooo wunderbar!!!

 

Samstag 02.06.2012

Obwohl es sehr schön ist in Vendicari beschließen wir weiterzufahren, machen aber noch Halt am riesigen Sandstrand bei Marza. Enormer Wind, Baden eher weniger, dafür Kiter gucken, am Strand liegen und lesen. Am späteren Nachmittag fahren wir weiter nach Piazza Armerina – Villa casale del romana. Wir finden einen Supermarkt und irren dann durch die engen Straßen mit viel Verkehr zum mittlerweile leeren Parkplatz an der Villa, wo wir einen schönen Abend in wunderschöner Landschaft und eine ruhige Nacht verbringen.

 

 Sonntag 03.06.2012

Nach einem kurzen Frühstück betreten wir als zwei der Ersten die Villenanlage. Nahezu alle Böden sind mit Beeindruckende Mosaiken belegt, die verschiedene Szenen aus dem römischen Leben und er römischen Mythologie zeigen. Auch die Struktur und Größe der Villa ist gut vorstellbar. Leider ist ein Teil, u. a. auch die berühmten „Bikinimädchen“ nicht zugänglich. Als die ersten Reisebusse eintreffen sitzen wir schon im WOMO auf dem Weg nach Agrigento, das wir für den Nachmittag auf dem Plan haben. Diesmal mit uns viele andere Touristen, die sich aber in dem weitläufigen Gelände gut verlaufen. Die Anlage und die Tempel super-toll, vor allem als Ensemble mit dem nahen Meer gesehen.

 

 Nach so einem Tag der kulturellen Höhepunkte ist jetzt wieder Baden angesagt. Also noch weiter nach Eraclea Minoa und dort auf den Campingplatz Eraclea Minoa Village direkt bei den Klippen. Schönen Stellplatz direkt am Strand gefunden, cena fronte della casa mit Meeresrauschen.

 

Montag 04.06.2012

Ruhige Nacht, entspanntes Frühstück. Wir bleiben noch einen Tag und genießen Strand und Meer. Vormittags gehen wir am Strand entlang Richtung Capo Bianco. Dort finden wir wunderschöne Quarze, richtig groß. Es sind geschichtete Platten, die sich mit Steinen abschlagen lassen. Wir schleppen drei ordentliche Brocken zum WOMO zurück. Nachmittags ist Lesen angesagt, Franz geht Laufen an dem endlosen Strand. Richtung Osten entdeckt er ein Restaurant direkt am Strand und die Strandstellplätze des Agriturismo Torre Salsa, die sich bei entsprechender Vorversorgung für paar schöne Strand-tage anbieten (die Betreiber bestehen aber laut anderer Camper auf 3 Tage Mindestaufenthalt). Abends schöner Strandspaziergang mit Sonnenuntergang zum Restaurant, wo wir nahezu die einzigen Gäste sind. Gute Pizza, Insalata di Mare, Vino (29 Euro). Danach erwartet uns wieder eine ruhige Nacht.

 

 

 

Dienstag 05.06.2012

Entspanntes Frühstück, ent/versorgen und weiter. Beider Abfahrt treffen wir wieder das Reutlinger WOMO von Caccamo. Wir schauen uns Selinunte an, riesiges Areal, das auch mit den Rädern befahren werden darf. Also geht es mit den Mountainbikes über antike Straßen vom Tempel zur Akropolis. Alles grandios am Meer gelegen, dass immer wieder die alten Säulen fotogen blau hinterlegt. Am späten Nachmittag geht’s dann weiter Richtung Mazara del Vallo, wo wir am Hafen übernachten wollen. Castelvetrano, das Zentrum der Olivenölproduktion Siziliens liegt auf dem Weg und wir wollen Öl einkaufen. Auf der Suche nach der Olifocio verzetteln wir uns in der Stadt und Franz muss sogar aussteigen, um zu sehen, ob wir durch ein niedriges Tor passen. Eine Ölmühle oder eine entsprechende Enoteca finde wir aber nicht. Wir fahren weiter und zirkeln uns in Mazara del Vallo an den Hafen, wo das Womo mit den Reutlingern wieder treffen. Nach einer Stadtbesichtigung verbringen wir mit den Reutlingern einen netten Abend in einem Fischrestaurant am Hafen.

 

Mittwoch 06.06.2012

Trotz Hafen eine ruhige Nacht. Morgens marschieren wir gleich entlang des Hafens, mit Reederei (eine Menge Seelenverkäufer liegen zum Verschrotten an den Molen) zum Fischmarkt, wo uns ein sehr aktiver Fischhändler 1 kg Seppie schmackhaft macht und verkauft. Wir finden auf dem Hauptplatz eine nette Bar, wo wir frühstücken. Wir lassen uns ein wenig durch die wirklich schöne Altstadt treiben, finden eine Panetteria und kaufen schönes Brot und süße Leckereien. Wir fahren weiter Richtung Westen. Auf dem Weg liegt Marsala. In die Stadt wollen wir gar nicht rein, aber wir wollen in der Azienda Rallo Wein kaufen. Dorthin zu finden gestaltet sich wieder einmal nicht so einfach. Das Weingut liegt direkt am Meer, ist aber mit einer großen Wehrmauer (half wohl früher gegen Piraten) umgeben und das verschlossene massive Tor lädt nicht gerade ein. Nach Anmeldung über ein kleine Gegensprechanlage (muss man auch erst mal finden), kommen wir dann aber doch rein. Im Inneren super schönes Weingut mit einer bezaubernden Signora, die uns mit einem gut verständlichen Italienisch umsorgt und uns den Betrieb zeigt und erklärt. Probieren geht leider nicht, aber die Weine sind preislich in Ordnung, also kaufen wir einiges ein, u.a. einen sizilianischen „Muller-Thurgau“, den wir hier nicht erwartet hätten. Aber doch zu wenig, denn alle Weine schmecken uns später ausgezeichnet. Bei der Suche nach dem Weingut nehmen wir noch eine Tonnara mit, wo wir einige außergewöhnliche Fische-Leckereien einkaufen (Couscous mit Meeresfrüchten).

 

 

Wir lassen Trapani und Erice aus und fahren weiter Richtung San Vito lo Capo, wo der Zingaro-Naturpark lockt. Kurz davor bei Macari entdecken wir einen wunderschönen Stellplatz direkt an Felsen über dem Meer, wo vereinzelt WOMOs frei stehen. Wir suchen uns auch einen tollen Platz direkt am Mer aus und genießen erst mal den fantastischen Sonnenuntergang. Die Seppie aus Mazara del Vallo müssen ausgenommen werden. Bei zunehmender Dunkelheit und bewegten Meer eine aufwendige „Schwarzarbeit“.

 

 

 

Donnerstag 07.06.2012

Absolut ruhige Nacht. Allerdings weckt uns am Morgen der fahrenden Bäcker, versorgt uns dafür aber Pane, Dolci, Arancini und anderen wundervollen Leckereien. Das Meer ist im Gegensatz zu gestern, spiegelglatt und die Riffe locken zum Schnorcheln. Also bleiben wir spontan noch einen Tag. Den verbringen wir dann mit Lesen, Baden, Faulenzen.  Abends stellen wir unseren Tisch wieder ganz vorn an den Felsen, sitzen quasi unmittelbar über dem Meer und genießen ein Abendessen mit Sonnenuntergang.

 

Freitag 08.06.2012

So schön es hier ist, wir brauchen einen Campingplatz, zum ent/versorgen (das Klo ist am überlaufen). Wir fahren nach San Vito lo Capo und quartieren uns im „La Pineta“ ein. Der CP liegt nicht am Meer und ist recht voll. Wir finden gerade mal ein kleines Plätzchen mit Blick auf die benachbarten Gemüsefelder. Welch ein Kontrast zu unserem letzten Stellplatz. Auch im Ort viel Rummel. Deshalb fahren wir mit den Rädern zum Nationalpark „Zingaro“. Heiße Anfahrt, insgesamt 600 Höhenmeter wollen gefahren werden. Zum Glück gibt es im Park wunderschöne Badebuchten, wo wir uns abkühlen können. Zuerst müssen die Buchten allerdings erwandert werden. Wir durchqueren Rosmarinfelder und bewundern die nur dort vorkommenden Zwergpalmen. Zurück in San Vito lo Capo fahren wir in den Ort, kaufen ein und verbringen den Abend vor dem WOMO.

 

 

Samstag 09.06.2012

Ruhige Nacht. Weiter nach Palermo. Wir fahren über Alcamo, wo wir bei Cusamano Wein einkaufen. Auch hier eigentlich kein Verkauf, daher auch kein Probieren. Aber auch hier eine nette Signora, die uns bestens berät und großzügig Rabat gewährt. Kurz vor Palermo besuchen wir in Monreale noch den Normannendom und den zugehörigen Kreuzgang. Absolut sehenswert, wie auch die tolle Aussicht auf Palermo. Dort  fahren wir ohne das berüchtigte Verkehrs-Chaos auf den stadtnächsten Stellplatz Greenpark (Via Quarto dei Mille). Anfahrt am So. Nachmittag kein Problem. Stellplatz selbst ist ein abgeschlossener, bewachter Parkplatz mit einfachen Duschen und WC umgeben von Mietskasernen, aber netter Betreiber und halbwegs vernünftige Temperaturen. Stadtbummel durch die Samstagabend-Märkte. Nach einigen erfolglosen Reservierungsversuchen in verschiedenen Slow-Food-Kneipen (wohl zu kurzfristig für Samstag Abend), bleiben wir am Rückweg zum Stellplatz in einer winzigen Kneipe mit einem urigen Wirt hängen. Unser dürftiges Italienisch wird honoriert und wir erfahren viel über sein etwas schräges Leben. Dazu gibt es zwar nicht die große Küche, aber reichlich und das Fussball-EM-Spiel Deutschland gegen Portugal im Fernsehen.

 

Sonntag 10.06.2012

Ruhige Nacht. Stadtbummel ohne Bus und Räder (daher etwas anstrengend). Wir trauen uns auf den Vucciria-Markt (es ist ja Tag), wo wir Kutteln direkt vom Grill probieren, das Bier holt Franz tapfer alleine aus dem Geschäft neben an. Mittags dann gepflegter Pane ca` meusa und schöne Arancini im Antica Focaccria San Frascesco. Dazwischen tolle und weniger tolle Plätze, schöne Kirchen und  Palazzi. Dazu schöne Besichtigung der Oper leider auf Englisch. Am Rückweg zum Stellplatz Essen und Verpflegung für’s Schiff eingekauft (etwas schwierig am Sonntag).  Abends nochmal Duschen am Stellplatz. Entspannte Fahrt zum Hafen. Einschiffung und Abfahrt mit Abendrot. Schöne Kabine nach vorne raus. Ruhige Überfahrt.

 

 

Montag 11.06.2012

Ankunft pünktlich 7:00 Uhr. Raus über üble Straßen am Hafen zur Autobahn, inkl. Montag-Morgen-Rushhour. Wir beschließen doch heute noch bis nach Manzabano zu fahren, wo wir am späten Nachmittag ankommen, wo wir diesmal noch schöner unten im Park stehen Reservieren im „Caminetto“, was nicht nötig gewesen wäre, denn Restaurant ist am Montag doch kaum besetzt. Essen recht lecker, aber nach 2 Wochen Sizilien dann doch kein so richtiges Highlight mehr.

 

Dienstag 12.06.2012

Entspannte Heimfahrt nach München